Kafka und das Kino

Die Herr­lich­keit des Lebens

22.09.2024
17:00
Uhr
Schloßtheater
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Ein Film von Georg Maas & Judith Kauf­mann
nach dem Roman von Micha­el Kumpf­mül­ler
anschl. Lesung und Gespräch mit Micha­el Kumpfmüller

1923: Dora Dia­mant und Franz Kaf­ka ler­nen sich zufäl­lig am Ost­see­strand ken­nen. Er ist ein Mann von Welt, sie aus dem tie­fen Osten, er kann schrei­ben, sie kann tan­zen. Sie steht mit bei­den Bei­nen fest auf dem Boden, er schwebt immer etwas dar­über. Sie umarmt den Indi­ka­tiv, er ver­hed­dert sich im Kon­junk­tiv. Aber als die bei­den ein­an­der ken­nen­ler­nen, wird alle Ver­schie­den­heit einer­lei. Ein ein­zi­ges Jahr ist ihnen ver­gönnt, bis Franz Kaf­ka viel zu früh stirbt. Auch wenn Kaf­kas Gesund­heits­zu­stand sich mehr und mehr ver­schlech­tert, das gemein­sa­me Jahr lässt die bei­den Die Herr­lich­keit des Lebens spüren.

Aus die­ser wah­ren Geschich­te macht Micha­el Kumpf­mül­ler einen fein­sin­ni­gen, behut­sa­men und kennt­nis­rei­chen Lie­bes­ro­man, der zur Vor­la­ge des Films wur­de. Kaf­kas Tage­bü­cher, sei­ne Brie­fe und letz­ten Tex­te kennt er genau und webt sie zart in die Erzäh­lung ein. Aber eben­so sehr wid­met er sich Doras Sicht, dem Blick der ver­lieb­ten jun­gen Frau auf ihren rät­sel­haf­ten, ster­ben­den Mann. Und so gelingt Kumpf­mül­ler – und dem Film glei­cher­ma­ßen – eine tief anrüh­ren­de Para­bel über das Leben und die Lie­be, das Schrei­ben und den Tod.

D 2024 – Regie & Dreh­buch: Georg Maas & Judith Kauf­mann – Kame­ra: Judith Kauf­mann – Schnitt: Gise­la Zick & Hans­jörg Weiß­brich – Musik: Paul Eisen­ach & Jonas Hofer – mit Hen­ri­et­te Con­fu­ri­us, Sabin Tam­brea, Manu­el Rubey, Danie­la Gol­pas­hin u.a. – Deut­sche Ori­gi­nal­ver­si­on – FSK ab 6 – 98 min