Che Cosa Sono Le Nuvo­le? – Paso­li­nis Wolkenkino

● 13.9.2022, 20:00 Uhr
→ LWL-Muse­um für Kunst und Kultur

Ein Lite­ra­tur- und Film­abend zum 100. Geburts­tag von Pier Pao­lo Paso­li­ni. Mit Chris­ti­an Filips und The­re­sia Prammer.

Lek­türe­hin­wei­se: Pier Pao­lo Paso­li­ni, Nach mei­nem Tod zu ver­öf­fent­li­chen. Spä­te Gedich­te, ita­lie­nisch – deutsch, her­aus­ge­ge­ben, aus dem Ita­lie­ni­schen über­setzt und mit einem Nach­wort ver­se­hen von The­re­sia Pram­mer, Suhr­kamp 2021. 

Die­ser Abend wird sich dem ita­lie­ni­schen Film­re­gis­seur Pier Pao­lo Paso­li­ni wid­men, der vor 100 Jah­ren gebo­ren wur­de. Sei­ne fil­mi­schen Welt­erfol­ge sind ohne die Gedich­te, aus denen her­aus die fil­mi­sche Spra­che sich ent­wi­ckelt hat, nicht zu den­ken. Die bei­den Übersetzer*innen Chris­ti­an Filips und The­re­sia Pram­mer stel­len Paso­li­ni als Dich­ter vor, zei­gen sei­nen Kurz­film Che cosa sono le nuvo­le?, sin­gen und lesen Gedich­te in alten und neu­en Übersetzungen.

The­re­sia Pram­mer hat im Suhr­kamp Ver­lag eine Antho­lo­gie mit Paso­li­nis spä­ten Gedich­te vor­ge­legt (Nach mei­nem Tod zu ver­öf­fent­li­chen – Spä­te Gedich­te), Chris­ti­an Filips hat bei Urs Enge­ler Edi­tor eine gewag­te, in Tei­len luther­deut­sche Über­set­zung sei­ner friu­la­ni­schen Gedich­te ver­öf­fent­licht (Dunck­ler Enthu­si­as­mo). 

Das mit Film­aus­schnit­ten ergänz­te Gespräch wird um Paso­li­nis gro­ße The­men krei­sen: um sei­ne Ana­ly­se des Kapi­ta­lis­mus, um die mar­xis­ti­sche Kri­tik an Klein­bür­ger­tum und Faschis­mus sowie um sei­ne Obses­sio­nen für den Dar­stel­ler Ninet­to Davo­li, für Dia­lek­te und metri­sche Formen.

The­re­sia Pram­mer, gebo­ren 1973 in Nie­der­ös­ter­reich, lebt als Essay­is­tin, Über­set­ze­rin, Ver­an­stal­te­rin in Ber­lin. Neben Tex­ten zur Gegen­warts­ly­rik und zahl­rei­chen lite­ra­ri­schen Über­set­zun­gen ist sie auch als Her­aus­ge­be­rin meh­re­rer Antho­lo­gien und Schwer­punkt-Dos­siers etwa zu Pier Pao­lo Paso­li­ni, Euge­nio Mon­ta­le oder Ghé­ra­sim Luca her­vor­ge­tre­ten. Außer­dem ver­öf­fent­lich­te sie Bücher zur lite­ra­ri­schen Über­set­zung und Über­set­zungs­theo­rie. Ihre Paso­li­ni-Antho­lo­gie Nach mei­nem Tod zu ver­öf­fent­li­chen ver­sam­melt größ­ten­teils unüber­setz­te sowie aus dem Nach­lass erschlos­se­ne spä­te Gedich­te Paso­li­nis. Es ist das Pro­to­koll einer Kri­se lin­ken Den­kens, das rund sech­zig Jah­re nach sei­nem Ent­ste­hen an Dring­lich­keit und Anmut nichts ein­ge­büßt hat.

Chris­ti­an Filips, 1981 gebo­ren, lebt als frei­schaf­fen­der Autor, Regis­seur, Musik­dra­ma­turg in Ber­lin. Fami­liä­re Wur­zeln in der Bač­ka, Jugo­sla­wi­en, auf­ge­wach­sen in Ost­ho­fen am Rhein, Besuch einer Euro­päi­schen Schu­le in Bel­gi­en. Stu­di­en in Wien und Ber­lin. 2001 Rim­baud-Preis des Öster­rei­chi­schen Rund­funks. Seit 2006 Pro­gramm- und Archiv­lei­ter der Sing-Aka­de­mie zu Ber­lin. Seit 2009 erschei­nen die lite­ra­ri­schen Tex­te im Ver­lag von Urs Enge­ler. Zuletzt: Hei­ße Fusio­nen, Beta-Album (2018), Der Unsterb­lich­keits­clown (2020). Seit 2010 Thea­ter­ar­bei­ten, vor allem an der Volks­büh­ne am Rosa-Luxem­burg-Platz. Die Paso­li­ni-Über­set­zun­gen Dunck­ler Enthu­si­as­mo erschie­nen zuerst 2010 als Hard­co­ver, in zwei­ter Auf­la­ge als Taschen­buch 2020 bei Urs Enge­ler Editor.